ZinkminePinargozu

ZUSAMMENFASSUNG

Pinargozubefindet sich 28 km nördlich der türkischen Stadt Kozan, im Osten des Taurusgebirges. Die Mine liegt 90 km nordöstlich der Stadt Adana (2,2 Millionen Einwohner) und ist von dort zwei Autostunden entfernt. Die Mine ist außerdem 2,5 Autostunden vom Hafen Mersin entfernt, der die Anbindung an den internationalen Rohstoffmarkt ermöglicht.

Pasinex ist über HorzumAramaIsletme AS (Horzum AS) zu 50 % an der Konzession Pinargozu beteiligt. Horzum AS ist ein 50/50-Joint-Venture-(JV)-Unternehmen, das zwischen PasinexAramaMadencilik AS (Pasinex AS), einer hundertprozentigen türkischen Tochtergesellschaft von Pasinex, and Akmetal AS, der türkischen Bergbaufirma, welcher der nahegelegene ehemalige Zinkproduktionsbetrieb Horzum gehört, besteht.

Pinargozu basiert auf dem Geomodell einer Zinklagerstätte mit Karbonatverdrängung. Das Zinkprojekt Pinargozu mit seiner Karbonatverdrängungslagerstätte hat Ähnlichkeiten mit den CRD-Lagerstätten in Mexiko, wie z. B. Naica. Die Mine ist seit 2014 ein Produktionsbetrieb, aus dem DSO-Erz (Direct Shipping Ore) in Form von Zinkoxiden und Zinksulfiden gefördert wird.

Bis zum Jahr 2021 konzentrierte sich der Minenbetrieb vor allem auf die Förderung von Zinkoxiden. Nachdem nun ein vierter Stollen auf Ebene 541 fertiggestellt wurde, wird sich die künftige Produktion tendenziell in Richtung Zinksulfidförderung verlagern. Das im 3. Quartal 2021 verkaufte Zinksulfidprodukt wies einen durchschnittlichen Erzgehalt von 51 % auf.

PRODUKTIONSPROFIL

Pinargozu Production Profile

2022 WICHTIGE

Haftungsausschluss: Die nachstehenden Informationen können im Jahresverlauf angepasst werden.

 

Nähere Informationen finden sie in der Mitteilung „Pasinex Announces Third Quarter 2022 Financial Results.“.

 

  • Pasinex verzeichnete in den drei Monaten zum 30. September 2022 einen Nettoverlust von rund 0,64 Mio. Dollar und in den neun Monaten zum 30. September 2022 einen Nettogewinn von rund 2,1 Mio. Dollar, verglichen mit Nettoverlusten von rund 0,2 Mio. Dollar bzw. 0,1 Mio. Dollar in den Vergleichsperioden des Jahres 2021. Pasinex Arama verbuchte im ersten Quartal 2022 Dividendeneinnahmen in Höhe von rund 4,1 Mio. Dollar. Im Jahr 2021 gab es keinen ähnlichen Betrag.
  • Die Betriebseinnahmen von Horzum AS stiegen in den drei bzw. neun Monaten zum 30. September 2022 auf 3,4 Mio. Dollar bzw. 11,6 Mio. Dollar. Dem gegenüber stehen Betriebseinnahmen in Höhe von 0,8 Mio. Dollar bzw. 1,9 Mio. Dollar in den Vergleichsperioden des Jahres 2021. Diese Zunahme war auf höhere Einnahmen aufgrund der höheren Verkaufspreise zurückzuführen. Die höheren Verkaufspreise resultierten aus den höheren Zinkpreisen am Weltmarkt im Jahr 2022 sowie aus dem Verkauf eines größeren Anteils an hochgradigem Zinksulfidprodukt im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021. Die höheren Verkaufspreise führten außerdem dazu, dass sich die Bruttomarge (siehe Non-GAAP-Kennzahlen) in den drei bzw. neun Monaten zum 30. September 2022 auf 64 % bzw. 73 % erhöhte, während in den Vergleichsperioden des Jahres 2021 eine Bruttomarge von 52 % bzw. 40 % erzielt wurde.
  • Horzum AS verkaufte in den drei bzw. neun Monaten zum 30. September 2022 insgesamt 3.998 bzw. 9.569 Tonnen Zinksulfidprodukt mit einem durchschnittlichen Zinkgehalt von 50 % bzw. 51 % und erzielte einen durchschnittlichen Verkaufspreis von jeweils 974 USD bzw. 1.185 USD pro Tonne.
  • Horzum AS förderte in den drei bzw. neun Monaten zum 30. September 2022 jeweils 3.001 bzw. 10.805 Tonnen Zinksulfidprodukt.
  • Die CAD-Kosten pro geförderter Tonne (siehe Non-GAAP-Kennzahlen) beliefen sich in den drei bzw. neun Monaten zum 30. September 2022 auf jeweils 481 Dollar bzw. 392 Dollar. Die Cash-Kosten pro Pfund gefördertem Zinkprodukt in USD (siehe Non-GAAP-Kennzahlen) betrugen in den jeweiligen Vergleichszeiträumen 0,39 USD bzw. 0,30 USD.
  • Während des Jahres 2022 absolvierte Horzum AS sowohl unter als auch über Tage Diamantkernbohrungen mit einem Bohrvolumen von insgesamt 7.364 Metern in 84 Löchern. Außerdem wurden Explorations- und Erschließungsstollen auf rund 1.388 Meter Länge fertiggestellt, einschließlich 150 Meter Stollenerschließung in Richtung des Konzessionsgeländes Akkaya.
  • Horzum AS konnte in der Mine Pinargozu ein weiteres Quartal ohne Todesfälle abschließen. Im Jahr 2022 wurden 146.112 Arbeitsstunden ohne Todesfälle verbucht. Bedauerlicherweise wurden im August 2022 zwei Unfälle mit schweren Verletzungen gemeldet.

Pinargozu Mine 541 Adit Map View

Pinargozu Mine Long Cross Section NW-SE

JOINT VENTURE HORZUM

In der Provinz Adana im südlichen Zentrum der Türkei erstreckt sich ein 80 Kilometer langer Korridor zwischen der historischen ZinkmineHorzum im Süden und den historischen Zinkminen Akcal/Belbasi bei Tufanbeyli im Norden. Dieses Gebiet wird von einem von Nordosten nach Südwesten verlaufenden, vorwiegend aus Karbonaten bestehenden Gesteinsgürtel, dem HorzumZinc Trend (HZT), unterlagert, der bekanntlich Zink-Blei-Lagerstätten vom Typ der Karbonatverdrängungslagerstätten beherbergt. In diesen Gesteinsformationen lagern bekanntlich mehrere kleine, hochgradig mineralisierte Oxid-Zink-Lagerstätten aus früherer Zeit. Dennoch wurde der HZT nie systematisch unter Einsatz moderner, fortschrittlicher Explorationsmethoden und -modelle erkundet. Das Potenzial für die Entdeckung neuer, wesentlich größerer Oxid- und Sulfid-Zinklagerstätten ist groß.

Pasinex hat dieses Potenzial erkannt und begann im Jahr 2012 mit dem Erwerb von Explorationskonzessionen. Ende 2012 gründete Pasinex über seine hundertprozentige türkische Tochtergesellschaft PasinexAramaveMadencilik AS gemeinsam mit Akmetal AS, einem großen türkischen Bergbauunternehmen und historischen Betreiber der ZinkmineHorzum, das 50/50-Joint-Venture (JV) Horzum AS. Im JV wurden die fachliche Kompetenz des Pasinex-Teams und die Kompetenz von Akmetal AS im Bereich der Bergbauinfrastruktur gebündelt. Pasinex überführte seine Explorationskonzessionen in das Joint Venture.

Horzum Joint Venture

Das Joint Venture hat den Auftrag, Zink- und Bleimineralisierungen in den türkischen Provinzen Adana und Kayseri zu explorieren, zu erschließen und zu fördern. Das Hauptaugenmerk liegt auf den JV-Konzessionen, die sich nördlich der Mine Horzum auf mindestens 20 Kilometer entlang des HZT erstrecken.

Aus der in Besitz von Akmetal befindlichen Mine Horzum wurden zwischen 1974 und 2000 rund 1,0 Millionen Tonnen Zinkoxiderz mit einem Zinkgehalt zwischen 20 und 30 % gefördert. Von 1985 bis 1997 wurden hier rund 420.000 Tonnen Sulfiderz produziert. Das Erz wurde zur Verarbeitung in die Zinkhütte Kayseri gebracht. Das Konzessionsgebiet Horzum ist nicht Teil des JV, aber Pasinex hält 5 % der Anteile am Konzessionsgebiet und erbringt im Gegenzug für Akmetal Explorationsleistungen sowie geologische und metallurgische Beratungsleistungen für dieses Projekt.

Das JV erwarb die Konzession Pinargozu im Jahr 2013 von einem türkischen Privatunternehmen für eine Kaufsumme von 250.000 US-Dollar. Die Konzession Pinargozu befindet sich unmittelbar nördlich und östlich der Mine Horzum auf dem HZT. Das Konzessionsgebiet ist über eine Schotterstraße, die zur Bundesstraße 815 führt, gut erreichbar. Im Jahr 2015 legte das Joint Venture den Schwerpunkt auf die Erschließung der Mine Pinargozu, um den Cashflow aus dem Verkauf des abgebauten Erzes für die Erschließung der Mine und die Exploration zu verwenden.

Im Jahr 2012 erwarb das Joint Venture die Konzession Akkaya, die 1,5 Kilometer nördlich der Mine Pinargozu entlang des HZT liegt. Im Jahr 2015 wurden weitere Konzessionsgebiete entlang des HZT erworben.

GEOLOGIE

Die Geologie der Türkei ist sehr komplex und besteht aus mehreren kontinentalen Fragmenten (Terranen), die im späten Tertiär zu einer einzigen Landmasse zusammengefügt wurden. Die Türkei ist geologisch gesehen in drei tektonische Haupteinheiten unterteilt: die Pontiden, die Anatoliden-Tauriden und die Arabische Plattform. Während des Mesozoikums wurden über dem Anatoliden-Tauriden-Terran flache Meereskarbonate über mehrere tausend Meter abgelagert. Das Terranwurde während der Alpidischen Orogenese in der späten Kreidezeit stark deformiert, teilweise metamorphisiert und von kalkalkalischem Magma durchdrungen (magmatische Intrusion).

Turkey Geology

Das Projektgelände erstreckt sich zu beiden Seiten der Bozkirformation und der Geyik-Dagi-Formation des zentralen Tauridengürtelsim Anatoliden-Tauriden-Terran. Diese beiden Gesteinseinheiten werden stellenweise von postdevonischen Schichten überlagert. Es ist bekannt, dass sich in allen drei Gesteinspaketen Zinklagerstätten befinden.

Die Konzessionsgebiete des Joint Venture liegen innerhalb eines 80 Kilometer langen Korridors, der sich zwischen der historischen ZinkmineHorzum im Süden und den historischen Zinkminen Ak cal/Belbasi bei Tufanbeyli im Norden erstreckt. Dieser wird von einem von Nordosten nach Südwesten verlaufenden Gürtel aus karbonatdominierten Gesteinen unterlagert, deren Alter vom Kambrium bis zur Oberen Kreide reicht. Diese Kalksteinformation beherbergt Riffbrekzien (welche für die Zinkablagerungen bei Tufanbeyli verantwortlich sind) sowie Verwerfungen und Brüche, Auflösungsbrekzien und lithologische Übergänge (als Auslöser für die Zinkablagerungen bei Horzum). Diese Kalksteinformationen sind Primärziele für Zink-Blei-Lagerstätten mit Karbonatverdrängung.

Karbonatverdrängungslagerstätten (CRD) sind Erzkörper aus metallischen Mineralien, die durch Verdrängung von Sedimentgestein – in der Regel Karbonat – durch hydrothermale, metallhaltige Lösungen im Umfeld von magmatischen Intrusionen entstanden sind. Die Mineralogie ändert sich, je größer der Abstand vom Intrusionsgestein wird. Der Intrusion am nächsten gelegen ist die Kupfer-Gold-Zone, dann folgt die Blei-Silber-Zone und abschließend die Zink-Mangan-Zone. CRD-Lagerstätten sind normalerweise deutlich jünger als das Karbonatgestein, in denen sie eingebettet sind. Dies steht im Gegensatz zu den Lagerstätten des Mississippi-Tal-Typs (MVT), die typischerweise an passiven tektonischen Rändern vorkommen, wo das Alter der Mineralisierung und des Wirtskarbonats sehr ähnlich sind und wo die Erzflüssigkeiten normalerweise eine niedrige Temperatur (100 °C-150 °C) und die Zusammensetzung basaler Solen haben.

Die Form von CRD-Lagerstätten wird häufig stark von Verwerfungen und Brüchen im Gestein bestimmt, durch welche die mineralisierenden Flüssigkeiten geflossen sind. Dies hat zur Ausgestaltung von „schlotförmigen“ Lagerstätten mit vertikaler Anordnung und „Manto“-Lagerstätten mit horizontaler, flächiger Ausrichtung geführt. Schlotartige Lagerstätten (Chimneys) bilden sich oft in der Nähe ihres magmatischen Ursprungs, während Manto-Lagerstätten oft in größerer Entfernung vorkommen und bei ihrer Ausbreitung einer strengen Stratigraphie folgen, die sich im Allgemeinen innerhalb einer porösen Formation im Bereich einer Strukturfalle präsentiert. Ein Zusammenhang zwischen Eruptivgestein und der Ausbildung von Manto-Lagerstätten ist in der Regel nicht schlüssig bewiesen. CRD-Lagerstätten sind bekanntermaßen schwierig zu erkunden, da es einen scharf abgegrenzten Kontakt zwischen hochgradiger Mineralisierung und kargem Karbonatgestein gibt. Kalkstein, der nur wenige Zentimeter von der Mineralisierung entfernt ist, kann frisch erscheinen und keine Alterierung oder geochemische Signatur aufweisen.
Die geochemischen Merkmale der Lagerstätten Horzum und Pinargozu deuten stark darauf hin, dass es sich um CRD-Lagerstätten und nicht um MVT-Lagerstätten handelt. Man nimmt an, dass sich Pinargozuin der oberen oxidierten Manto-Schicht eines möglicherweise in der Tiefe ausgedehnteren CRD-Erzkörpers befinden könnte (siehe Abbildung unten).

Schematic of Carbonate Replacement Deposit

Skarnlagerstätten entstehen durch die direkte Reaktion von Intrusionsgestein mit Karbonaten und treten in Kontakt mit oder innerhalb von magmatischen Intrusionen auf. Auf dem JV-Gelände wurden bis dato keine Intrusionsgesteine kartiert. Es besteht aber die Möglichkeit, dass sich in der Tiefe Eruptivkörper und Skarnlagerstätten befinden.